Da war sie schon wieder vorbei – eine sehr wechselhafte und doch trotzdem wunderschöne Freibadsaison 2023. Damit sich das Warten auf den nächsten Mai nicht allzu lang anfühlt, schauen wir an dieser Stelle noch einmal zurück auf das Wirken des Fördervereins und das Miteinander über, unter und neben dem Wasser.
Lange vor dem eigentlichen Saisonstart war der Förderverein bereits fleißig. Unsere im letzten Herbst neu gestaltete Homepage wollte mit Inhalten gefüttert werden – und so wurden historische Zeitungsartikel gewälzt, die aktuelle Ausstattung im Freibad bildlich festgehalten und dokumentiert, die Mitglieder des Vorstands optisch präsentiert (damit ihr sehen könnt, wer für den ganzen Unfug hier verantwortlich ist), ein Veranstaltungskalender mit Terminen gefüllt und bildgewaltige Galerien ins Internet gestanzt. Die oder der geneigte Leser*in ist herzlich eingeladen, nach dieser Lektüre noch ein bisschen auf unserer Seite zu stöbern.
Eine Herausforderung der juristischen Art bestand hingegen in der Runderneuerung unserer Vereinssatzung. Über diverse Vorstandssitzungen und insgesamt drei (außerordentliche) Mitgliederversammlungen hinweg wurde das Werk beraten, in Form gegossen und kann nun hier eingesehen werden.
Die Aktion „Klar Schiff“ ist inzwischen zu einer festen Tradition geworden. Am 6. Mai – eine Woche vor Eröffnung – wurde der Spielplatz von tatkräftigen Freiwilligen in einen ansprechenden Zustand gebracht. Auch die neu gegründete Garten AG feierte mit den Kübeln im Eingangsbereich ihren Auftakt. Über das Wirken der leidenschaftlichen Gärtnertruppe wurde bereits an anderer Stelle berichtet. Zwischenzeitlich hatte die Bädergesellschaft auch die Schwimmbecken entleert, gereinigt und neu befüllt sowie Filter, Pumpen und sonstige technische Anlagen startklar gemacht.
Am 13. Mai um 11 Uhr war Anbaden. Während sich einige Unverfrorene kopfüber ins Blaue stürzten, präsentierte nebenan im Nichtschwimmerbecken die Schiffsmodellbaugruppe Bremerhaven ihr nautisches Sortiment. Die Nordsee-Zeitung berichtete ebenfalls.
Die Monate Mai und Juni brachten erst trockene und dann zunehmend heiße Tage. Hitzige Gemüter gab es leider auch bei uns im Freibad, wo sich Beschwerden über sexuelle Belästigung und Hinterlassenschaften von Unrat an Brenntagen häuften. Die Bädergesellschaft wurde von uns auf die Probleme aufmerksam gemacht, der Sicherheitsdienst – ohne den es leider an stark besuchten Wochenenden nicht mehr funktioniert – entsprechend sensibilisiert. Die Lage scheint seitdem unter Kontrolle zu sein. Wir halten jedoch weiterhin Augen und Ohren für euch offen.
War der Sommer anfänglich viel zu trocken, folgte ein absolut verregneter Juli, welcher den Kindern auch einen Teil ihrer wohlverdienten Sommerferien vermieste. Allen Witterungen zum Trotz konnte die DLRG beim Bundesweiten Schwimmabzeichentag am 21. Juli und an zwei weiteren Terminen Anfang August noch ein paar Schwimmabzeichen vergeben und damit einen Beitrag dazu leisten, den Aufenthalt im Wasser für einige Kinder entspannter und sicherer zu gestalten.
Im Juli wollten wir auch den 62. Geburtstag unseres altehrwürdigen Freibads mit einem kleinen Aktionstag begehen. Kinderschutzbund, DLRG und Sportjugend Bremerhaven standen in den Startlöchern, das unberechenbare Wetter hat uns die Feierlichkeiten jedoch ordentlich versalzen. Was hingegen nicht unberechenbar ist: Geburtstage kann man glücklicherweise jedes Jahr feiern. Seid euch gewiss, 2023 ist nicht aller Tage Abend, wir kommen wieder, keine Frage!
Hinsichtlich neuer Ausstattung hat der Förderverein in diesem Jahr insbesondere die Errichtung eines Sonnensegels in einem Teilbereich des Planschbeckens finanziell unterstützt. Die Befestigungsmasten sind bereits gesetzt, das Sonnensegel selbst ließ bei Saisonende noch auf sich warten. Wir sind jedoch guter Dinge, dass unsere allerkleinsten Gäste im nächsten Jahr UV-geschützt ihre Zeit bei uns genießen können, nachdem zwischenzeitlich auch ein Problem mit den Pumpen am Wasserspielplatz von der Bädergesellschaft gelöst werden konnte.
Auch der Freibadfreitaucher war nicht untätig und hat unsere Follower auf Instagram und im WhatsApp-Newsletter mit Neuigkeiten und jede Menge Bildern und Videos versorgt. Die besten Schnappschüsse findet ihr gesammelt in der Galerie. Natürlich wurde auch wieder obsessiv Trainingstagebuch geführt. Um das Ganze nicht zu langatmig (ha!) zu gestalten, hier nur ein paar knackige Fakten:
Der kälteste Tag war früh in der Saison am 18. Mai mit einer Wassertemperatur von eisigen 17,4 Grad Celsius. Der höchste Wert wurde einen Monat später am 26. Juni mit 27,2 Grad gemessen. Die Durchschnittstemperatur betrug 22,4 Grad und lag damit sogar geringfügig über dem Vorjahr, was einen angesichts der Regenmassen überraschen könnte.
An insgesamt 70 Besuchen beim Früh-, Mittel-, Spät- und Zwischendurchschwimmen wurde wieder ordentlich Ausrüstung verschlissen, eine Aufzählung erspare ich mir hier – die meisten wissen ja, was er immer so an netten Spielsachen mit ins Freibad nimmt. Neu war dieses Jahr ein kleiner Fundus an Trainingsequipment für lockere Apnoe-Übungen im tiefen Becken: kleine & große (DLRG-)Tauchringe, Bojen für einen Slalomparcours, etc. Diese können in Zukunft gerne auch von angehenden Rettungsschwimmer*innen zum Training benutzt werden.
In der klassischen Disziplin des Flachwasser-Enten-Planschens (umgangssprachlich „Schwimmen“) wurden dieses Jahr nur schlappe 44.700 Meter (894 Bahnen) zurückgelegt. Der Freibadfreitaucher war nicht nur faul und hat sich weniger bewegt als 2022, er hat dreisterweise auch noch knapp vier Kilogramm dabei abgenommen. Was ist sein Geheimnis? Vielleicht das lange Luftanhalten? Im starken Kontrast stehen die 15.600 tauchend zurückgelegten Meter und eine Unterwassergesamtzeit von 15 Stunden und 53 Minuten.
Die Schatzsuche im tiefen Becken war etwas ernüchternd. Das wechselhafte Wetter hat das Pommesmünzgeld und sonstiges am Boden zu findendes Kleinod deutlich reduziert. Ein Dank geht immerhin an die Spenderin einer gut erhaltenen Sonnenbrille. Sie steht dem Taucher ausgezeichnet. 😎
An der Tierschutzfront gibt es hingegen zu berichten: Drei Frösche und eine Feldmaus konnten erfolgreich aus dem Becken gerettet werden, für eine kleine Wildbiene kam jedoch jede Hilfe zu spät. Eine Möwe mit lahmem Flügel war Mitte Mai unfreiwillige Teilnehmerin am Frühschwimmen, konnte das Gelände jedoch nach einigen Tagen aus eigener Kraft verlassen.
Das Frühschwimmen in den Morgenstunden erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. (Die Bädergesellschaft meldete uns 2.021 Teilnehmer*innen, über 200 mehr als im Vorjahr.) Auch wenn es in diesem Jahr gleich mehrmals von einem aufziehenden Gewitter unterbrochen werden musste. Egal, ob ihr euch über oder unter Wasser wohler fühlt, ob mit oder ohne Neopren – wer entspannt ein paar Bahnen ziehen (Fachleute nennen es „Planschen“) oder sich sportlich auspowern möchte, ist hier genau richtig. Zu anderen Tageszeiten kann die „Beckendisziplin“ schon mal etwas unter die Räder geraten. Wer es aber schon kurz nach dem ersten Hahnenkrähen aus dem Bett schafft, steht bei uns vor einem gelungenen Start in den Tag.
Die Öffnungszeiten in der Früh sind jedoch nicht in Stein gemeißelt. Um personellen Engpässen seitens der Bädergesellschaft vorwegzugreifen, bemüht sich der Förderverein fortlaufend darum, Mitglieder aus seinen Reihen zu Rettungsschwimmer*innen auszubilden, um das Frühschwimmen im Notfall zumindest als vereinsinterne Veranstaltung weiter anbieten zu können. Bei Interesse an einer solchen Ausbildung wendet euch daher jederzeit an uns.
Auch für das leibliche Wohl unserer Mitglieder war in diesem Jahr gesorgt – und das zum Glück bei durchweg hervorragendem Wetter. Am 8. Juli feierte das Freibadfrühstück seine Premiere. Kaffee, Tee, ein netter Plausch und belegte Brötchen vom Partyservice Rehbein. Wiederholung garantiert. Am 3. September, dem letzten Tag der Saison, wurde ein kleines Kuchenbuffet auf die Tischtennisplatte gezaubert. Jeder, der zufällig vorbeikam, durfte zugreifen. Zusammen mit dem Adventsgrillen als Jahresabschluss füllt sich so langsam unser kulinarisches Repertoire. Und wir tüfteln schon am nächsten Event…
An dieser Stelle muss auch erwähnt werden: Wir freuen uns natürlich, an solchen Tagen in die stets gleichen, wiederkehrenden Gesichter zu blicken (denn es sind alles sehr schöne Gesichter), doch zum aktuellen Zeitpunkt verfügt der Förderverein über stolze 289 Mitglieder. Es wäre wünschenswert, wenn sich noch mehr von euch aktiv einbringen würden. Ob als Unterstützung bei unseren Events und Aktionstagen, als Mithilfe bei der Gartenarbeit, als Rettungsschwimmer*in oder auch nur mit einer Kanne Kaffee in der Hand und einem Kuchenrezept auf einen netten Schnack. Ein Verein lebt von den Ideen und der Tatkraft seiner Mitglieder. Und wir sind inzwischen so viele, dass wir unserem tollen Freibad in Zukunft noch so viel Gutes tun können, wenn wir alle zusammenarbeiten. Also merkt euch: Wir wollen nicht nur euer hart verdientes Geld (das natürlich immer 🧐), wir wollen auch eure Inspiration!
Das Freibad Grünhöfe hatte diese Saison 21.088 hoffentlich zufriedene Badegäste (2022 zum Vergleich: 29.274). Nächstes Jahr dürfen es also gerne wieder ein paar mehr sein. An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an das Aufsichtspersonal, welches auch bei großem Andrang immer den (rettenden) Überblick behielt.
In diesem Sinne wünschen wir euch ein paar erholsame Rest-Sommertage und einen entspannten Übergang in die kälteren Jahreszeiten. Bis zur nächsten Saison!
Claus-Simon Engelbrecht
Vorstandsmitglied im Förderverein, Gartengestalter, Hobbyfotograf, Freitaucher (und mal sehen, was mir in Zukunft noch so einfällt… 😁)